Die Walkingtour Hamburg > Buchholz ist das Ergebnis nach einem Jahr Training im Fitnessstudio und den Laufeinheiten in der Umgebung. Im August 2020 gab es durch Zufall eine andere Tour, die Hamburger – Heidefahrt. Entstanden aus einem kleinen aber wichtigen Termin und der Idee mit dem Rad mal eine andere Strecke zu fahren und vielleicht neues zu entdecken. Im August 2020 waren also 35km Radtour angesagt bei guten 35°C im Schatten. Die Strecke war bereits nach 2:18 Std. gemeistert und die nächste verrückte Idee sollte einige Monate später entstehen.
Zu dem Zeitpunkt der Radtour lag der Focus im Sport noch deutlich auf dem Rad. Das sich alles etwas später soweit entwickelt das der Walkingsport die Überhand nimmt war da noch nicht klar. Hintergrund war jedoch das Laufschuhe deutlich günstiger sind als ein anständiges Bike.
In den folgenden Monaten wurde die Umgebung unsicher gemacht und immer wieder neue Strecken erkundet. Es sollte ja nicht langweilig werden. Nachdem im März das Fitnessstudio endlich wieder unter Auflagen zu nutzen war ist das Thema Kraft auch deutlich besser geworden. Es gab sogar einen Walk zu Arbeit und über einen kleinen Umweg zurück. Mit 18,5km eine der längsten Touren. Mehr ging einfach nicht. Es war immer wie ein umgelegter Schalter bei 17-18km. Puste weg und mehr geht nicht.
Beim Krafttraining hieß es dann das evtl. an dem Tag viel zu wenig Kohlehydrate gegessen wurden und so dem Körper nicht zur Verfügung standen. Es sollte sich zeigen das was dran ist. Nach einigen Wochen Training und einem deutlich angepassten Trainingsplan zeigten sich schnell bessere Ergebnisse und schon entstand die nächste Spinnerei.
Die Hamburger – Heidefahrt von 2020 kann man doch auch laufen!
Also Fahrkarte für die Bahn gekauft, Rucksack gepackt und auch ausreichend Kohlehydrate und Verpflegung mit eingepackt. Zusätzlich Ersatzschuhe und 3 Paar Laufsocken. Hier kam der Tipp von Läufern das man auf langen Strecken immer sicherstellen soll das Socken und Füße trocken bleiben. Da ich da nicht wirklich Probleme mit habe war eine kleine „Grundversorgung“ wohl ausreichend.
Neben einer Hansaplast Wundheilsalbe, Blasenpflastern, normalen Pflastern, Schmerzmitteln und einer Powerbank für´s Handy und ggf. die Garmin Fenix 5s mussten natürlich Wasser, Powerriegel und ein paar Rosinenbrötchen mit im Rucksack verstaut werden.
Walkingtour – Dann kann es ja losgehen!
Die Fahrkarte war gekauft und die nette Dame am Schalter meinte auch das ALLE Verbindungen fahren würden am nächsten Morgen. (Wir befinden uns mitten im Streik der Bahn!) Es ist ja ein privates Unternehmen was mich nach Hamburg bringt. Gesagt getan, ich stand am Bahnhof in Buchholz und was nicht fuhr war die Bahn. Streik eben! Also musste gut 40 Min. am Bahnsteig auf die nächste Verbindung gewartet werden. In kurzen Klamotten bei 7°C, im Hamburger Sommer, wird es schnell kalt!
Es war dann tatsächlich möglich mit der Bahn nach Hamburg zu gelangen und so ging es am Dienstag dann um viertel vor 8 Uhr los. Start war am Hamburger Hauptbahnhof.
Die Walkingtour
Die Route war schnell festgelegt. Start am Hbf in Hamburg und dann quer durch die Stadt zu den Elbbrücken. Klassiker eben. Wenn schon so eine Tour auf dem Plan steht muss auch das sehenswerte mit dabei sein. Schnell sind die Elbbrücken überquert geht es über die Veddel (die haben sogar eine Promenade) nach Wilhelmsburg rein. Hier wird die längste Strecke über die Wilhelmsburger Fahrradstraße gelaufen. Sehr angenehm, ohne Autolärm und Verkehr. So kann man es sich gutgehen lassen.
Die erste Pause ist eigentlich an der „Alten“ Elbbrücke geplant aber wie es in Hamburg so ist, Baustelle und man muss drum herum laufen…. Also keine Pause und durchhalten bis zum Mittagessen.
Hinter der Brücke kommt dann direkt der Harburger Hafen. Nicht wirklich schön, aber man muss durch. Gefolgt von der Harburger Innenstadt, diese ist jetzt auch nicht so der Hit und wird schnell hinter mir bleiben. So langsam melden sich auch die Füße und mit Blick auf eine ordentliche Currywurst geht’s nach Harburg-Marmstorf. Hier steht die bekannte Bruzzelhütte – Der Imbiss mit der scharfen Currywurst in Hamburg! (Bekannt aus Funk und Fernsehen) Einfach ein MUSS!
Gestärkt und etwas erholt geht es dann schnell weiter. Die Landesgrenze nach Niedersachsen ruft, ist in Sichtweite und ab dort ist es vorbei mit Stadtlärm und extremen Verkehr. Endlich Ruhe auf der Walkingtour …
Es ist auch sofort zu erkennen das man in Niedersachsen unterwegs ist, es stehen überall Pferde.
Nach weiteren 5km auf der Walkingtour ist dann ein kurzer Stopp angesagt und jetzt kommt das was Gold wert sein soll. Insgesamt sind jetzt 22km verstrichen und es wird kurz die Uhr geladen, die Laufschuhe und die Laufsocken getauscht. Es ist die angeblich einfachste Vorsorge gegen Druckstellen und blasen. Und ich muss sagen das es sich am Ende absolut bezahlt gemacht hat.
Die restliche Walkingtour war nicht mehr ganz so aufregend und anspruchsvoll. Es ging hier und da ein bisschen bergauf, ein bisschen bergab und ab Rosengarten (ca. 8-9km vor dem Ziel) musste langsam gekämpft werden. Da durfte dann auch als Ausnahme eine kleine Flasche Cola mit ZUCKER her. Kohlenhydrate sind einfach die Energie die einem dann fehlt und mit solchen Getränken sind die Speicher schnell wieder gefüllt. Aber nicht gesund und auch nur für kurze Zeit. Ein bisschen Belohnung muss aber auch mal sein. Auf den letzten Kilometern fehlte eindeutig der Schatten und die Sonne verpasste den Stellen die noch keinen Sonnenbrand hatten jetzt die passende Farbe.
Zum Schluss der Walkingtour oder besser der letzte Kilometer war dann auch wirklich gut. Bergab und immer gerade aus. Ich glaube ich werde mich nie wieder zu Fuß bewegen…
Im Nachhinein war es gar nicht so schlimm. Füße und Knie schmerzten etwas und am nächsten Tag war ein ordentlicher Muskelkater am Start. Das war auch alles. Dank der getauschten Laufsocken und Schuhe gab es keine Druckstellen oder Blasen, nichts. Der Tipp war also Goldwert.
Das Fazit
Ob ich noch einmal so eine Strecke laufen werde? Ich denke Ja. Es gibt mehrmals im Jahr die Möglichkeiten in Hamburg einen MegaMarsch * oder Mammutmarsch * zu laufen. Die Touren gehen über den grünen Ring um Hamburg und man hat 2 Optionen: 50km in 12 Stunden oder 100km in 24 Stunden zu laufen. Ich glaube die Herausforderung der 50 km nehme ich im nächsten Jahr an.